In den letzten Tagen überschlugen sich die Ereignisse hier und ich bin mit Lösungen suchen beschäftigt. An der Job-Front gibt es nichts Neues. Aber der Reihe nach.

Die Stellensuche

Dieses Thema ist schnell abgehandelt. Auch wenn ich auf meine Bewerbungen Rückmeldungen erhalte und es zu Vorstellungsgesprächen kommt, eine Anstellung hat sich daraus noch nicht ergeben. Ich mache mir auch keine Illusionen, denn durch meine verspätete Abreise aus der Schweiz bin ich erst nach dem Beginn des neuen Schuljahres in Panama angekommen. Das war dann auch die Antwort von der Schule, mit der ich über Monate in Kontakt war, die sich schlussendlich doch noch meldete. Deshalb ist auch davon auszugehen, dass die meisten Schulen mit den benötigten Lehrpersonen eingedeckt sind. Die Schulen, von denen ich zu einem Gespräch eingeladen wurde, waren etwa in dem selben Stil wie die Erste.

Ich schätze es aber, dass ich zumindest eine Rückmeldung erhalte. Während den fünf Jahren, in denen ich in der Schweiz eine neue Arbeitsstelle suchte, da war es leider die Ausnahme, dass sich eine Firma meldete und sich für die Bewerbung bedankte. Von der Mehrheit erhielt ich keine Antwort. Das war zumindest meine Erfahrung. Wie auch immer, meine Arbeit im Moment ist es, den Schulen und Leuten zu sagen, dass ich hier bin. Irgendwann einmal wird sich daraus etwas ergeben. Ich schaue mir aber auch andere Möglichkeiten an, ein Einkommen zu erzielen. In der heutigen Zeit ist dank des Internets vieles möglich. Es muss nicht unbedingt ein Lehrer-Job sein, vielleicht habe ich Glück und finde etwas im kaufmännischen Bereich, woher ich ursprünglich komme. Die Zeit wird es zeigen.

Die schweizer Behörden

Die machten mir diese Woche einen gewaltigen Strich durch die Rechnung! Ich würde eigentlich eine monatliche Gutschrift von denen erhalten. Warum und wieso, diese Frage werde ich in der Öffentlichkeit nicht behandeln. Fakt ist, ich rechnete mit diesem kleinen Einkommen, denn es würde die Grundkosten decken und mir Zeit geben, mich einzurichten oder eben weiterzuziehen, sollte es in Panama nicht klappen. Solange ich in der Schweiz war, konnte ich den Kalender nach dieser Gutschrift richten. Da die September-Zahlung bis letzte Woche nicht eintraf, fragte ich nach, wann ich mit der Ueberweisung rechnen könne. Da kam die Antwort, die zentrale Stelle wäre am 20.08. darüber informiert worden, ich hätte mich ins Ausland abgemeldet, ohne Wohnsitz, deshalb wurden die Zahlungen eingestellt. Wie bitte? Ich wusste nicht, über was ich wütender sein soll, über die mehrfach falsche Auskunft oder dass ich seit dem 20.08. keine Information darüber erhielt, dass die Zahlungen eingestellt sind.

Da ich den Behörden nicht über den Weg traue, fragte ich während den letzten beiden Jahren drei (!) Mal nach, ob denn dies Zahlungen weitergeführt werden, sollte ich im Ausland auf Reisen sein. Ja, kein Problem, ich müsse einfach eine Adresse und ein Bankkonto haben. Man sollte meinen, nach drei Mal hätte ich eine korrekte Antwort erhalten. Ich habe eine Adresse und ein Bankkonto. Aber ich habe keinen Wohnsitz. Schon wieder dieser Wohnsitz! Zuerst wird mir deswegen die Kreditkarte gesperrt und nun das. In der Schweiz scheint man nicht zu existieren, wenn man über keinen Wohnsitz verfügt. Einen kurzen Moment kam mir der Gedanke, dann reise ich halt wieder in die Schweiz. Will ich das wirklich? Nein, nun erst recht nicht mehr, die Lust dazu ist mir definitiv vergangen.

Die wollen einen Wohnsitz? Den sollen sie bekommen. Wenn die Papier wollen, dann erhalten sie das. Auch wenn es für mich Nachteile in Form von vielen Spesen und Kosten als Ausland-Schweizerin bedeutet, habe ich keine grosse Wahl, wenn ich weiterhin auf dieses kleine Einkommen zählen will. Dann sind die Spesen im Moment das kleinere Übel, bis ich dafür auch noch eine Lösung gefunden habe.

Die schweizer Botschaft, die für Panama zuständig ist, befindet sich in San José, Costa Rica. Die Formulare lagen mir schon vor, also füllte ich diese aus und schickte heute alles per Mail nach Costa Rica. Da ich nicht damit rechnete, dass ich mich irgendwo anmelden müsste, habe ich natürlich keinen Heimatschein und keine Abmeldebestätigung im Original dabei. Zum Glück reichen gescannte Versionen aus. Auf dem Anmeldeformular ist gross und in fetter Schrift vermerkt, dass für die Anmeldung die Original-Ausweise benötigt werden. Ich weiss, dass das hiesige Postsystem nicht zuverlässig und eher inexistent ist. Da soll ich meine Ausweise versenden? Dieser Gedanke bereitete mir doch einiges Kopfzerbrechen. Deshalb fragt ich in der Mail nach, wie denn dies gelöst werden kann, ohne dass ich meine Ausweise der Post oder einem Kurier anvertrauen muss. Ich könne persönlich auf dem Konsulat in Panama Stadt erscheinen, das reiche.

Während ich mit dem Konsulat in Panama abklärte, ob ich einen Termin benötige oder einfach vorbei gehen kann, erhielt ich eine neue Nachricht aus Costa Rica. Sie hätten gesehen, ich hätte eine Korrespondenz-Adresse in der Schweiz angegeben. Das dürfen sie nicht akzeptieren, eine panamaische Adresse sei Pflicht. Da prallen zwei Welten aufeinander. Die Schweiz verlangt etwas, weil sie denkt, es sei überall so wie in der Schweiz, aber in Panama funktioniert das Post-System mehr schlecht als recht. Da ich keine Post erwarte respektive mir alles zu einem Familien-Mitglied senden lasse, habe ich kurzerhand das Konsulat in Panama Stadt angefragt, ob ich deren Adresse benutzen dürfe und ihnen auch geschrieben, ich erwarte keine Post, ausser die besagte Behörde pocht weiterhin auf Briefpost. Ich denke nicht, dass das Konsulat darauf eingehen wird, aber fragen kostet ja nichts. Allerdings werde ich wohl erst nächste Woche eine Antwort erhalten, die haben in der Zwischenzeit auch Wochenende. Bei einem Nein wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als dass ich mir für den Moment ein Postfach anmiete. Ein Postfach für nichts – ausser Ihr schreibt mir dann ganz viele Briefe! 😉

To be continued…

5 thoughts on “Ärger im Paradies”

  1. Wenn einer eine Reise tut….. ?
    Da bist du ja richtig beschäftigt, herauszufinden wie du die eben Vorschriften umgehst ohne ander zu verletzen. Mannomann, wünsche dir Nerven aus Stahl. ?

    1. Sag nichts, das Warten kostet am meisten Nerven. Denn es gibt Behörden, die schaffen es, eine von mir gestellte Anfrage vom 24.09. bis heute nicht zu beantworten. So nach dem Motto, die ist ja weit weg. Manchmal wünschte ich mir, ich würde weniger überlegen/studieren, es würde das Leben manchmal zumindest für den Moment viel einfacher machen 😀

  2. moin Niki,

    oh oh, dieser Eintrag zeigt mal wieder, wieviel Steine einem in den Weg gelegt weerden, wenn man doch bereit ist, einen neuen Anfang anderswo anzugehen. Blöde Bürokratie!!!
    Hoffentlich löst sich bald alles zu deiner Zufriedenheit auf.

    Liebe Grüße 🙂
    Ria

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