Wie in meinem Eintrag “Wohnsituation” erwähnt, musste ich mir eine neue Unterkunft suchen. Die fand ich jedoch etwas schneller als ich dachte. Nach der Abreise der Tochter hoffte ich darauf, dass das zweite Zimmer leer bleiben würde. Deshalb organisierte ich mir die neue Bleibe ab Mitte Dezember. Es kommt meist anders als man denkt. Seit Anfang November hatte ich drei neue Nachbarn. Dieses sich immer neu einstellen zehrte an den Nerven. Irgendwann ersehnte ich den Tag herbei, an dem ich die Unterkunft wechseln konnte. Zwar hatte ich es in meiner letzten Woche mit der neuen Dame und ihrem behinderten Sohn sehr gut. Trotzdem war ich aber froh, als ich schlussendlich meine Sachen packen konnte. Am Freitag, den 13. Dezember, war es schliesslich so weit. Ich bestellte mir einen Uber und daraufhin ging es zur neuen Unterkunft. 

Etwas später kam ich am Wohnkomplex an und meldete mich beim Sicherheitsdienst. Der wollte meinen Ausweis sehen, den ich allerdings irgendwo zuunterst in meinem Gepäck vergraben hatte. Ich rechnete nämlich nicht damit, dass ich den zeigen müsste. Also begann ich die Tasche auszupacken, bis ich endlich fand, was er von mir wollte. Während ich wieder einpackte, nahm er die Daten auf und öffnete mir die Türe. Mit Sack und Pack ging es in die 16. Etage hinauf. 

Eigentlich hätte der Sicherheitsdienst meine Ankunft melden müssen, anscheinend tat er es nicht. Ich stand vor der Türe und klingelte. Keine Antwort. Die Dame wusste, wann ich ungefähr ankomme. Deshalb dachte ich mir, dass sie das Klingeln vielleicht nicht hörte und versuchte es nochmals. Wieder keine Antwort. Ich hatte ihre Mobil-Nummer bereits erhalten und schrieb ihr kurz eine WhatsApp-Nachricht. Wieder nichts. Was mache ich jetzt? Da dachte ich mir, ich hörte keine Klingel, die man normalerweise hört, wenn man direkt vor der Türe steht. Mein letzter Versuch, ich klopfte an der Türe. Oh Wunder, es war doch jemand zu Hause! Wenn ich eines in diesen Ländern lernte, dann ist es hartnäckig zu bleiben! Die Dame bat mich in die Wohnung, hiess mich willkommen und zeigte mir alles.

Anschliessend hatten wir ein wenig Zeit, uns zu unterhalten und kennenzulernen. Dabei erfuhr ich, dass es auch in dieser Unterkunft wieder voll wird über die Festtage. Nebst der Dame wohnt ihr Mann und noch eine Dame in der Wohnung. Am 23. Dezember kommt zusätzlich ihr Sohn für die Festtage aus Barcelona angereist. Nach den letzten paar Wochen war ich über diese Information nicht wirklich angetan. Aber ich war froh, fand ich überhaupt eine Bleibe über die Festtage.

Ich stellte sehr schnell fest, dass ich mich nun wirklich mitten in der Stadt befinde. Der Lärm-Pegel am neuen Ort ist einiges höher. Dazu kommt, dass auch in solchen Wohnblöcken oft nicht Fenster verbaut sind, wie wir sie kennen. Damit die Luft im warmen Klima zirkulieren kann, werden eher die südländischen Lamellen-Fenster benutzt. Somit schirmen die Fenster die Geräuschkulisse von draussen nicht ab. Im Wohnzimmer befindet sich das einzige Fenster, wie wir es kennen. Es lässt sich komplett aufschieben und wenn das Fenster offen ist, fühlt es sich an, als ob man draussen sitzt. 

Auf der vierten Etage des Wohnkomplexes befindet sich ein Kinderspielplatz, Fitness-Raum und Pool-Bereich. Sehr schnell war für mich aber klar, dass ich den wohl eher selten benutzen werde. Warum? Im Gebäude sind die Zugänge über Fingerabdruck-Scanner geregelt. Das heisst, meine Vermieterin muss mit mir zum Pool gehen, um mir die Türe zu öffnen. Der Haupteingang ist genauso gesichert. Ich muss mich immer beim Sicherheitsdienst melden, damit er mir die Türe öffnet. Als ich am zweiten Tag am Nachmittag nach Hause kam, sass der selbe Herr in der Kabine, der mich zu Beginn nach meinem Ausweis fragte. Und er war auf seinem Stuhl eingenickt. Tja, mein lieber Herr, so leid es mir tut, aber irgendwie muss ich ins Gebäude!

Nach der ersten Woche kann ich sagen, an den permanenten Geräusch-Pegel gewöhnte ich mich rasch. Auch das Zusammenleben mit der Familie pendelt sich langsam ein und wir verstehen uns gut, was die Hauptsache ist. Ich habe in meinem Zimmer einen kleinen Arbeitsplatz, was mir persönlich am wichtigsten war. Es hat auch seine Vorteile, wenn man so mitten drin lebt. Ich erreiche alles schnell und meist auch zu Fuss. Die Auswahl an Läden, Restaurants und anderen Lokalen ist grösser und vielfältiger als bisher. 

Hier einige Impressionen von meinem neuen zu Hause:

 

 

 

3 thoughts on “Neue Unterkunft”

    1. Das gäbe nur eine Sauerei und wie lange der dann brauchbar wäre, das möchte ich nicht rausfinden 😀 Ich wäre eher für ein künstliches Duplikat 😉

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