In meinem letzten Eintrag schrieb ich, dass ich bereits Ende letzten Jahres einen Entschluss über das weitere Vorgehen fasste. 

Strafregisterauszug (Führungszeugnis)

Eigentlich brachte ich das ganze schon Ende November ins Rollen. Ich bestellte zu jenem Zeitpunkt in der Schweiz den Strafregisterauszug. Der wird auf jeden Fall benötigt, es spielt keine Rolle, für welches Visum. Ich wusste bereits, dass ich dieses Dokument aus dem Ausland bestellen kann. Allerdings war mir nicht klar, dass Bern meine eigenhändige Unterschrift dafür braucht. 

Den Auszug konnte ich einfach per Internet bestellen. Ich erfasste meine Daten und bezahlte online. Für Panama wird zusätzlich die Apostille (externer Link) benötigt. Die konnte ich zum Glück gleich mit bestellen. Damit der Auszug aber direkt an die Anwaltskanzlei geschickt wurde, brauchte das Amt meine eigenhändige Unterschrift. Na toll! Einen Brief nach Europa senden ist nicht problematisch. Allerdings ist der Faktor Zeitdauer unbestimmt. Soll ich es wagen und alles per normaler Post senden und auf eine baldige Ankunft hoffen? Oder soll ich mir die Luxus-Variante leisten und alles per Kurier senden? Ich kippte nämlich fast aus den Schuhen, als ich die Kurier-Preise sah! Ich entschloss mich dann doch für den sicheren und teureren Weg. Drei Tage später traf mein eigenhändig unterschriebenes Formular in Bern ein. Online konnte ich verfolgen, wie der Stand der Bestellung war. Bereits eine Woche später war der Auszug auf dem Weg nach Panama.

Bankkonto

Leider stellte ich schnell fest, dass es nicht einfach mit meiner Bank in der Schweiz wird. Ich benötigte nämlich von ihr ein Referenzschreiben. Als ich danach fragte, kam prompt die Frage, warum ich ein Bankkonto in Panama benötige. Das geht niemanden etwas an. Zusätzlich wies der Kundenberater darauf hin, dass diese schweizer Bank keine Kunden mit Wohnsitz in Panama haben darf. Dabei machte er erst vor ein paar Monaten noch Werbung für ihre Konditionen. Im Vergleich zu anderen Banken seien sie für Ausland-Schweizer günstig. Dies scheint für Schweizer in Panama nicht zu gelten. Ich bin aber immer noch Touristin.

Dann die nächste Überraschung. Eigentlich dürften sie das Referenzschreiben nicht an eine c/o-Adresse senden. Was ist das Problem? Das Konto ist genau mit dieser Adresse hinterlegt. Zusätzlich verfügt die Person über eine Vollmacht, die an der Adresse wohnt. Deshalb verstand ich den Aufstand überhaupt nicht. Nach einigem Hin und Her bekam ich dann doch die Zusage, sie würden das gewünschte Schreiben senden. Zwei Tage später hatte ich die gescannte Version in meinem Postfach. Eine deutsche Version. Ich bestellte von Beginn weg eine Bestätigung auf Englisch. Zu dem Zeitpunkt hatte ich genug. Meine nächste E-Mail fiel entsprechend knapp aus, ob es dieses Schreiben nicht auf Englisch gäbe? Oh, das war ein Versehen, sie würden natürlich die englische Version sofort nachsenden. Wiederum zwei Tage später erhielt ich dann tatsächlich noch das englische Schreiben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in Zukunft noch weitere Probleme mit der Bank haben werde. Dafür muss ich mir später noch eine Lösung suchen.

Die Banken in Panama können schwierig tun, möchte ein Ausländer ein Konto eröffnen. Nach der Geschichte mit meiner Bank wollte ich mir nicht auch noch die Hacken ablaufen, um eine Bank zu finden. Viele Anwälte und Firmen kennen diese Problematik und bieten den Dienst an, Ausländer in eine Bank zu vermitteln.

Ich leistete mir diesen Service und beauftragte eine Kanzlei. Ich füllte ein Formular aus, schickte meine Ausweis-Kopien und einen Online-Kontoauszug an die Kanzlei. Die nahm Kontakt mit einer Bank auf und bestellte mich ein paar Tage später in die Kanzlei. Ein Kanzlei-Mitarbeiter fuhr mit mir zu einer Bank-Filiale, die nicht gerade am Weg liegt. Wahrscheinlich, weil die noch keine Probleme macht. Da mein Spanisch ausreichte und der Herr der Bank auch Englisch spricht, verabschiedete sich der Herr der Kanzlei wieder. Ich sass da, schaute dem Kundenberater zu, wie er die Informationen abtippte, die ich vorgängig der Kanzlei zukommen liess. Dann wollte er meine Ausweise sehen, hatte noch ein oder zwei Fragen, das war es. Das Konto war eröffnet und wurde aktiviert, als meine Überweisung aus der Schweiz eintraf. Das geschah bereits zwei Tage später.

Ein paar Tage später kehrte ich zur Bank zurück und erhielt meine Bankkarte. Zusätzlich erhielt ich ein Schreiben für die Einwanderungsbehörde. Dieses bestätigt, dass ich Kundin bei der Bank bin und das Konto den geforderten Saldo aufweist. Ich traf Expats, die hatten trotz Unterstützung wirkliche Probleme, ein Konto zu eröffnen. Da war ich froh, lief es bei mir so reibungslos ab. 

Firma und Aufenthaltsbewilligung

Kurz vor Weihnachten beauftragte ich eine Anwaltskanzlei mit der Firmengründung und Beantragung der Aufenthaltsbewilligung. In anderen Ländern kann und darf man solche Geschäfte selbst erledigen, in Panama nicht. Es ist Vorschrift, dass solche Anträge via Anwalt erledigt werden. Ich füllte einige Formulare aus und überliess den Rest der Kanzlei. Während den Feiertagen geschah natürlich nichts und ich hatte ein paar Tage Ruhe. Dafür war ich dann auch wirklich dankbar. Die Kanzlei wird sich melden, sobald es weitergehen kann.

5 thoughts on “Startschuss”

  1. Hey Niki,
    wowh, da hat sich ja was getan bei dir!
    Konto und eigene Firma schon in Panama, da kann der Rest ja auch nur noch klappen.
    Was für eine Online-Firma gründest du denn? Kann ich mich endlich für die EnglischKlasse anmelden, my dear Miss Teacher 🙂
    Ich hab jetzt auch ein billiges Headset mit Micro, könnte dich also auch hören und mit dir sprechen *hahahaa

    Mit Spannung erwarte ich weitere Berichte!

    Lieben Gruß
    Ria

  2. Wenn ich nur an das Theater denke, das wir hier in der Schweiz hatten, die Einzelfirma in eine GmbH zu integrieren, kann ich mir vorstellen, wie oft du am Rande des Verrücktwerdens warst.

    1. Die Firma war bisher das Einfachste. Ein Formular mit meinen persönlichen Daten, Zweck und drei möglichen Namen war alles, das ich einreichte. Ich weiss, die Firma existiert in der Zwischenzeit. Aber bis jetzt weiss ich nicht einmal unter welchem Namen. Der Witz an der Sache ist, das Kapital muss nicht einbezahlt werden. Deshalb ist es der beliebteste Weg für Einwanderer. Es ist viel weniger Aufwand wie einer der anderen Wege (Arbeitsvertrag oder Immobilien).

      Im Internet kannst Du sogar von Europa aus eine Firma in Panama “bestellen”, mit dem Versprechen, dass die innerhalb von einer Woche bis zehn Tagen steht.

      Verrückt werde ich hier wegen anderen Dingen ?

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